Trekking von Lodge zu Lodge Teil I

„Mach kleine Pausen und nimm Dir Zeit zu geniessen. Das Ziel ist nur so schön, wie die Reise selbst.
Versuch Deine Gefühle, die Ruhe und Gelassenheit, die Du spürst, mit bestimmten Erlebnissen und Landschaften auf der Reise zu verbinden. Es wird dir helfen, Dich zu erinnern, wenn du wieder zuhause bist.
Denke an die wichtigen Menschen in Deinem Leben. Wenn sie an Deiner Seite sind, teile die schönen Momente mit ihnen. Sind sie nicht bei Dir, dann leihe ihnen Deine Augen.
Lerne: mit jedem Schritt, jedem Wort, jedem Eindruck.
Nimm Dir ein kleines Andenken mit, auch wenn es noch so klein ist und erzähl den Menschen zuhause, wo Du es gefunden hast und was es für Dich bedeutet.
Schau mindestens einmal in der Nacht zum Himmel empor und versuche zu verstehen, wie sich unsere Vorfahren von den Sternen haben leiten lassen.
Lass dich fallen, tu etwas was Du normalerweise vielleicht nicht tun würdest.
Geniesse es einfach….“
Mountain Lodges of Peru
http://www.mountainlodgesofperu.com

Mit diesem Text vom Veranstalter unseres Trekkings von Lodge zu Lodge und unserer Marschroute mit näheren Informationen startete unser 6-tägiges Trekking, nach dem wir von Cusco nach Mollepata gefahren wurden.

Schon als ich sie einpackte war mir bewusst, dass dies unsere letzte gemeinsame Wanderung sein würde. Meine Wanderschuhe und ich. Wir hatten keinen leichten Start, doch im Laufe der Jahre und mit jedem Meter verschmolzen wir und wurden ein gutes Team. Wir waren schon öfters im Ausland und jetzt hier, auf diesem langen, langsam ansteigenden 4-stündigen Weg, der von einer Wasserversorgungsrinne flankiert wird. Das Ziel liegt irgendwo dort hinten am Ende des Tals. Soraypampa und die Salkantay Lodge in der wir 2 Nächte schlafen werden.

Lauferei

Lauferei

Immer wieder wird angehalten um Wasser zu trinken. Und auch, um es wieder loszuwerden.

Lauferei

Lauferei -Hochplateau von Soraypampa 3800 m ü. M.

Kaum angekommen an der Lodge heisst es: Schuhe ausziehen – Hände waschen mit einem lauwarmen Waschlappen, der von freundlichen Mitarbeitern zusammen mit Coca-Tee vor dem Eingang gereicht wird, und Nase putzen. Dieses Zeremoniell werden wir noch öfters erleben, danach werden die Wanderschuhe abgeholt und geputzt.

Lauferei

Lauferei

Nächster Tag: Akklimatisierungswanderung Richtung Gletschersee. Ich puste ganz schön und irgendwann lasse ich die drei Männer hinter mir vor, die das Tempo angezogen haben. Ein Teil der Gruppe nimmt einen anderen Weg und sieht die traumhaften Farben dieses Gletschersees leider nicht. Die beiden dominanten Berggipfel der Vilcabamba Kette mit dem Humantay 5900m und Salkantay 6300m bleiben auch an diesem Tag von Wolken verhangen.

Lauferei

Lauferei

Am darauffolgendem Morgen, es ist noch sehr früh, liegen sie makellos, majestätisch und traumhaft schön im Licht der noch jungen Sonne.

Lauferei

Lauferei Salkantay

Lauferei

Lauferei Humantay

Es ist absolut still…….der friedlichste, intensivste Moment eines beginnenden Tages….

Lauferei

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Unsere Begleitpferde sind bereit. Eines trägt Wasser und die Notfalltasche. Das andere übernimmt den Sanitätsdienst, falls jemand nicht mehr laufen möchte. Das war nicht der Fall.

Lauferei

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Bis zum Salkantay-Pass auf 4650 m sind wir ca. 4 Stunden unterwegs und begegnen immer wieder Gegenverkehr. Dieser Pass wird nicht nur von Wanderern benutzt. Die Lodges werden mit Pferden, Muli und Eseln als Transportmittel versorgt. Denn die Salkantay Lodge ist die letzte, die mit dem Auto erreichbar ist.

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Lauferei

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Und immer wieder schnell aus dem Weg…

Lauferei

Lauferei

Unser Lauftempo ist sehr langsam, mit sehr vielen Trinkstopps und je höher wir kommen, desto mehr macht sich die dünne Luft bemerkbar. Die letzten Meter werden härter.

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Geschafft! Mein erster 4000er! Für zwei weitere Wanderkumpels ist es auch ihr höchster Punkt. Alle sind glücklich und zufrieden, den anspruchvollsten Weg geschafft zu haben.

Lauferei

Lauferei

Ein Blick zurück, bevor es 2 Stunden abwärts geht Richtung Wayraccmachay 3800 m zur nächsten Lodge, die sich an der Nordwand des Humantay befindet.

Lauferei

Lauferei – talabwärts

Auch hier heisst es: Schuhe ausziehen – Hände waschen – Nase putzen und Zimmer beziehen. Eine wunderschöne Lodge, die unserer Gruppe für diesen Abend alleine gehört.

Am nächsten Morgen laufen wir Richtung Collpapampa durch den Nebelwald „Ceja de Selva“ – Wolkenstreif des Dschungels.

Lauferei

Lauferei

Die Vegetation wird üppiger und abwechslungsreicher, die Luft feuchter und wärmer, und die Moskitos werden auch auf uns warten…

Ich wünsche einen guten und sonnigen Wochenstart und bis bald…

Erika

Über Erika

Mein Nachname ist Programm in meinem Leben. Immer in Bewegung, selten still, oft schweigend, mit offenen Augen das Leben und die Welt beobachten. Mit den Gedanken einen Schritt voraus und den Gefühlen einen Schritt hinterher. Immer öfter bewusst im Moment, häufig auf Reisen irgendwo zwischen Himmel und Erde, mit festen Boden unter den Füssen. Liebe die Berge und das Meer, brauche Bäume zum auftanken und das Meer zum loslassen. Was ich dabei erlebe, entdecke und beobachte - darüber schreibe ich.
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20 Antworten zu Trekking von Lodge zu Lodge Teil I

  1. zeilentiger schreibt:

    Sind das imposante Fotos! Und Glückwunsch zum ersten 4000er.

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  2. sugar4all schreibt:

    Wie schön!!! Ganz toll liebe Erika !!! Freue mich für dich ❤

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  3. Nacho schreibt:

    Von mir auch Glückwünsche und vielen Dank für den schönen, interessanten Bericht und die tollen Aufnahmen!
    Liebe Grüße, Achim

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  4. allesistgut schreibt:

    Sehr spannend. Diese Berge sind der absolute Wahnsinn. Das muss sehr beeindruckend sein. Auch von mir Glückwunsch zum ersten 4000er. Ich bin beeindruckt, wie Du die Höhe so schaffst, die dünne Luft und so.

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    • Erika schreibt:

      Danke schön. Ja, das sind sie – unglaublich schön und kraftvoll. Mit der Höhe kam ich ganz gut klar und es war eine spezielle Erfahrung. Lieber Gruss zu Dir. Erika

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  5. Flohnmobil schreibt:

    Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten!
    So etwas würde ich auch gerne mal machen, mein Traum wäre ja ein Fünftausender. So einer ohne Steigeisen.
    Grüessli
    Bea

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    • Erika schreibt:

      Ich kann dieses Trekking absolut empfehlen. Beim Fünftausender bin ich dabei – meine neuen Wanderschuhe sind nicht mehr Steigeisen geeignet.Ich weiss ja auch gar nicht wie das funktioniert. Lieber Gruss Erika

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  6. Stefan schreibt:

    Besonders diese „Serie“ liebe ich, da ich selbst einmal zu Fuß in den südamerikanischen Anden unterwegs war. Deine Fotos bringen mir viele Bilder und Gefühle in Erinnerung. Danke. 🙂

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    • Erika schreibt:

      Lieber Stefan, das freut mich sehr! Vermutlich bringe ich meine Wanderschuhe nochmals in diese beeindruckende Bergwelt. Wo bist du unterwegs gewesen?

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      • Stefan schreibt:

        Am Aconcagua. (Leider bin ich im Hochlager auf 5500 m höhenkrank geworden und hatte dann keine Gipfelchance mehr. Immerhin konnte ich zwei Tage später noch auf eigene Faust einen kleinen 5000er machen.)
        Die Landschaft auf deinen Fotos gefällt mir allerdings noch besser.

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      • Erika schreibt:

        5000 ist doch super. Es ist erstaunlich, wie der Körper auf die Höhe reagieren kann. Demnächst kommen noch ein paar Fotos, allerdings wirds dann grüner.

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  7. marliesgierls schreibt:

    Das klingt wunderbar Erika, und wie immer laufe ich mit Dir. Der längere Aufenthalt in der Höhe ist mir damals nicht so gut bekommen, allerdings war das hauptsächlich in La Paz, was ich dann doch fluchtartig und verfrüht verlassen habe, die Luft in diesem Talkessel ist schon speziell, ich denke in der freien Natur kommt man damit besser zurecht. Schön, dass es bei Euch gut geklappt hat, aber Ihr hattet sicherlich auch gute Guides, wir waren damals allein, jung und manchmal nicht sorgsam genug mit uns, das sehe ich heute so.
    Liebe Grüße Marlies

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    • Erika schreibt:

      Ja, das hatten wir. Er hat immer wieder Wasser trinken ermahnt und das Tempo tief gehalten. Liebe Marlies, jetzt geht’s dann langsam wieder bergab…danke für deine Gesellschaft. Bis bald Gruss Erika

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  8. ☼Sigrid☼ schreibt:

    Liebe Erika,
    ich mache deine „Lauferei“ hier am Laptop mit. Sehr bequem, aber trotzdem spannend. Über gut eingelaufene Wanderschuhe geht ja gar nichts. Mit neuen so eine Tour zu machen, das wäre ja regelrecht leichtsinnig gewesen. Die Fotos der Berge sind fantastisch und wahnsinnig beeindruckend. Das muss ein „erhebendes Gefühl“ gewesen sein, diese in natura zu erleben und herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten 4000er. Das war bestimmt ein Glücksgefühl ohnegleichen. Ich bin gespannt wie’s weiter geht. Für mich wäre das wohl nichts mehr, dazu bin ich nicht trainiert genug, aber dir „folge“ ich gerne weiter auf deiner Wanderung. LG Sigrid

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    • Erika schreibt:

      Liebe Sigrid, das freut mich sehr und ich danke dir. In unserer Gruppe waren 2 75-jährige die super gelaufen sind. Alles ist möglich, und du bist sportlich und viel unterwegs. Auf die Höhe reagiert jeder unterschiedlich und trainieren kann man das nicht.
      Derzeit laufe ich meine neuen Wanderschuhe ein. Wir kämpfen miteinander…
      Es ist schön zu wissen, dass du mit mir mitläufst…liebe Grüsse Erika

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  9. anettburri schreibt:

    Liebe Erika. Diese Bilder sehe ich jetzt erst. Eindrucksvoll und beeindruckend wirken sie auf mich. Danke das du das mit uns teilst. Liebe Grüsse Anett

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