Haute Route Graubünden

4 Tage mit Rucksack und Tourenski unterwegs im unendlichen Weiss der Bündner Berge und der überwältigenden Stille, reduziert auf das Minimum und sich selbst, die Fülle allen Seins erfahren.

Blick auf das Bernina Massiv

Beim Aufstieg zur Es-cha Hütte von Madulain / Engadin, wird der zarte Schatten der Lärchen und Arven an diesem warmen Frühlingstag dankbar angenommen.

Abendstimmung Es-cha Hütte 2593 m. ü. M.

Kein Handyempfang, keine Ablenkung und sich eine ganz lange Weile langweilen und die Bergwelt bewundern, während der eiskalte Wind um die Hütte bläst und in der warmen Gaststube (der einzige warme Ort) das Abendessen von allen herbeigesehnt wird.

Aufstieg zur Porta d`Es-cha

Mein Equipment wurde um Eispickel und Steigeisen erweitert. Der Aufstieg, über die Porta mit Hilfe der darin befestigten Kette, war an diesem Morgen ohne weitere Hilfsmittel möglich.

Über den Porchabellagletscher zur Keschhütte.

 

Starke Windböen blasen uns über den Gletscher hinein in die moderne Keschhütte.

Aussicht auf den Piz Kesch von der Keschhütte 2627 m. ü. M.

 

Der Wetterbericht versprach Sonne Wolken. Nach einer Stunde waren wir im Schneetreiben.

auf dem Weg zur Grialetschhütte

6 Menschen, die den gleichen Weg vor sich haben und sich nicht kennen, rücken zusammen und in der Gemeinschaft wird mit GPS, Kompass, Karten, Instinkt und Glück der Weg zum Übergang zur Grialetschhütte gesucht und gefunden. Bergkameradschaft in Vollendung.

Abfahrt durch frischen Pulverschnee zur Grialetschhütte

Für die Abfahrt zeigt sich die Sonne. 15 Minuten pulverisiertes Glück und ein Strahlen in allen Gesichtern. Vergessen – all die Widrigkeiten zuvor.

Grialetschhütte 2540 m. ü. M.

4 Tage Skihochtouren – 3 unterschiedliche SAC-Hütten – 4 Tage kaltes Wasser für minimalistische Grundreinigung, schlafen mit Mütze und doppelten Schichten, 2 paar Socken, die trocknen können, Innenskischuh behält seine Grundfeuchtigkeit, Düfte – die man nicht riechen möchte, unterschiedliche Menschen – die eines gemeinsam haben: die Liebe zu den Bergen und zur Bewegung auf Skiern

Aussicht von der Grialetschhütte

4 Tage kein Gedanke an den Alltag, keine Sorgen, keine Zukunft, keine Vergangenheit – nur der Moment

Auf dem Weg Richtung Flüelapass / Davos

4 Tage ganz bei sich sein, konzentriert und still, überwältigt, durchatmet vom Kopf bis zur Zeh, erfüllt, zufrieden, unendlich dankbar für diese Erfahrung.

Inmitten der unberührten Bergwelt allein mit allem Einssein.

Ohne Gegenverkehr auf dem Flüelapass Richtung Davos laufen

Ankommen – erschöpft – durchschwitzt – erleichtert

glücklich….voll Ehrfurcht und Dankbarkeit für all jene, die an unserer Seite waren, die Schutzengel und das Glück und das Vertrauen, den Mut und die Zuversicht, um diesen Weg zu gehen.

„Willst du dich deiner wahren Grösse nähern,

nimm deine Angst an, rüste dich mit einem guten Gefühl im Bauch,

stelle dich den Herausforderungen und wachse über dich hinaus.“

Infos:

http://www.hauteroute-graubuenden.ch

Madulain 1742 m. ü. M. – Es-chahütte SAC ca. 2 1/2 Std.

Es-chahütte – Porta d`Es-cha 3008 m. ü. M.- Keschhütte SAC ca. 3 Std.

Keschhütte – Val Funtauna – Fuorcla Vallorgia 2962 m. ü. M. – Grialetschhütte SAC             6 1/2 Std.

Grialetschhütte – Fuorcla Radont 2785 m. ü. M. – Flüelapass 2300 m. ü. M. – Richtung Davos Restaurant Tschuggen ca. 6 Std. von dort mit Taxi oder Mitfahrgelegenheit zum Bahnhof Davos

Zur Haute-Route Graubünden gehört noch die Jenatschhütte ab Julierpass – das wird nachgeholt.

 

 

Über Erika

Mein Nachname ist Programm in meinem Leben. Immer in Bewegung, selten still, oft schweigend, mit offenen Augen das Leben und die Welt beobachten. Mit den Gedanken einen Schritt voraus und den Gefühlen einen Schritt hinterher. Immer öfter bewusst im Moment, häufig auf Reisen irgendwo zwischen Himmel und Erde, mit festen Boden unter den Füssen. Liebe die Berge und das Meer, brauche Bäume zum auftanken und das Meer zum loslassen. Was ich dabei erlebe, entdecke und beobachte - darüber schreibe ich.
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22 Antworten zu Haute Route Graubünden

  1. Struppi-2009 schreibt:

    Wunderschöne Bergwelt !!! Danke für’s zeigen und Dein Bericht geht einem zu Herzen.

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  2. finbarsgift schreibt:

    Bewundernswert!!
    Tolle Welten. Was für ein reiner blauer Himmel …
    Liebe Abendgrüße vom Lu

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  3. Erika Kind schreibt:

    Das klingt nach 4 Tagen wie für dich gemacht. Toll! Und die Fotos sind umwerfend. Freu mich für dich!

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  4. Arno von Rosen schreibt:

    Eine tolle Leistung, liebe Erika, und sooo wundervolle Bilder!

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  5. Linsenfutter schreibt:

    WOW … tolle Bilder. Das sind einmalige Eindrücke.

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  6. meinesichtderwelt schreibt:

    Wow, man atmet mit dir durch – Danke fürs Mitnehmen 😘

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  7. Auf den Fotos können wir sehen wie schön und beeindruckend die Landschaft ist und wie anstrengend die Tour war. Aber nur du hast das wirklich erlebt und wirst diese Tage nie mehr vergessen. Das reale Erlebnis ist halt doch noch mal was ganz anderes.
    Liebe Grüße Sigrid

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  8. Fotohabitate schreibt:

    Super schön! Da kann man gar nicht anders als sich komplett zu reduzieren!

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  9. Flohnmobil schreibt:

    Wow, das weckt Erinnerungen an lange vergessen geglaubte Zeiten. Anstrengung. Kälte. Genuss. Entbehrung. Duftnoten. Ich bin gleich wieder mittendrin.

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