Gehe ich 1 Stunde früher ins Bett als üblich, liegt es daran, dass ich in die Geschichte meines Buches eintauchen möchte.
Während ich 1 1/2 Std. auf meine Skitourenkumpels warte, würde ich das wieder gerne tun. Stattdessen ärgere ich mich, dass ich aus Gewichtsersparnis mein Buch nicht mitgenommen habe. Zeit, um auf den steilen Hang zu starren, den ich am nächsten Morgen mit meinen Skiern hinauflaufen will – soll – muss und um an den Weg zu denken, der vor mir liegt.
Zeit, in der mir mein Kopf eine Geschichte nach der anderen erzählt – keine schönen in die ich eintauchen wollen würde – und sich in mir aus Informationen, Erfahrungen und blühender Phantasie ein gigantischer Dramaknoten entwickelt.
Mein Magen rumort, mein Herz schlägt schneller, als es das auf dieser Höhe eh schon tut. Ich zweifle an mir und an meinem Vorhaben. Lasse all die Gefühle da sein….und vertraue auf mein Leben.
Am nächsten Tag: nichts von all dem, woraus mein Dramaknoten gesponnen ist entspricht der Realität. Stattdessen: pures, pulsierendes Leben im Moment.
Konzentriertes Aufsteigen, Spitzkehren mal besser – mal schlechter, um mich herum all die mächtigen Berge in der Morgensonne. Gestern noch so bedrohlich, habe ich an diesem Morgen das Gefühl, dass sie mich wohlwollend umschliessen.
Schritt für Schritt, Atemzug um Atemzug, kein Raum für Gedanken. Sein und tun, was getan werden muss, um oben anzukommen. Dort wartet auf mich eine meiner bisher schönsten und längsten Pulverschneeabfahrten über den Silvretta Gletscher und das Tagesziel die gemütliche SAC Silvretta Hütte.
Und die atemberaubende Aussicht auf die tief verschneite Bergwelt. Friedlich, unberührt und still.
Erleichtert und dankbar, dass ich meiner Angst nicht das Zepter über mein Leben übergeben habe, denn der Kopf ist leider oftmals ein grosser Quatschkopf.
Begleitet von souveränen, unterstützenden Bergkumpels, schaue ich auf eine wunderbare Mehrtagesskitour zurück.
P.S.: mein derzeitiges Buch: Der Buchspazierer von Carsten Henn
Sehr schön und auch das Wetter traumhaft
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Es war perfekt, danach begann die Schneeschmelze😪
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Gewaltig, was du alles machst, Erika. Ganz toll und danke, dass du das immer wieder mit uns teilst.
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Danke dir. Ich kann es manchmal selbst nicht glauben😉
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Haha, du übertriffst dich selbst!
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Ein fantastischer Bericht, der mir zeigt, dass nagende Zweifel durchaus überwunden werden können.
Und dazu die überwältigenden Fotos!
Wunderbar!
Vielen Dank, Erika!
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Das Überwinden ist oft sehr wichtig liebe Rosie. Sonst bleiben wir stehen und vor manchem Schritt steht die grösste Hürde: die Angst. Danke für deine lieben Worte und herzliche Grüsse Erika
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♥️ Du hast ja sooo recht, liebe Erika.
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das sind unglaublich schöne Bilder, habt ihr immer noch Schnee?
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Liebe Liv, ja. Die letzten 2 Tage ist Nachschub gekommen. Zumindest oberhalb 1000 m. Die Pisten sind perfekt und auch abseits geht es noch immer sehr gut. Wobei der Märzschnee bekannt dafür ist, nicht lange liegen zu bleiben. Herzliche Grüsse zu dir. Erika
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Da bin ich aber neidisch. Hier hatten wir nur 2 Wochen zum Skifahren. Das war für uns der ganz grosse Luxus, den wir total genossen haben.
DFoch ich denke, so um Ostern herum wird es jetzt bei euch sicher auch Frühling werden, nicht wahr?
ganz liebe Grüsse zurück von Liv
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Liebe Liv ich war heute aufm Berg. 30 cm schönster frischer Pulver und hier unten im Tal wächst der Bärlauch. Es hat noch so viel Schnee, dass er gefühlt bis Pfingsten liegen bleiben wird😉🤔 wir werden es sehen. Liebe Grüsse zu dir
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