Die grosse Holzwand hängt voll mit Zetteln in unterschiedlichen Farben und Grössen. Einige sind schon ganz verblichen, selbst die Tinte mit der sie geschrieben wurden ist schon blass, aber dennoch die Wörter lesbar. Einige hängen schon viele Jahre an der Wand, ein paar wenige sind ganz frisch hinzugekommen.
Auf manchen Zetteln steht nur ein einziges Wort. Auf anderen stehen Sätze, ein Bild oder Foto dabei. Ein buntes Sammelsurium……….
Zuständig für diese Holzwand ist ein kleines, emsiges Wesen mit einer Schubkarre. Niemals ruhend, stets wachsam und aufmerksam wartet er auf seinen nächsten Einsatz.
An einigen Tagen ist er schnell am hin und her fahren mit seiner Schubkarre, dann gibt es wieder Tage oder Wochen, da stehen er und seine Schubkarre still. Anweisungen für den Zeitpunkt und die Art der Lieferung erteilt ihm die Sektretärin der himmlischen Schaltzentrale. Sie widerum erhält ihren Befehl zur Ausführung von dem Typ in der Hängematte. Sein anderes Auge, das sich öffnet sobald er den Ruf seines Schützlings erhört achtet auf die Erfüllung von Wünschen, er bereitet den Lebensweg vor und sorgt für die Zufälle, Fügungen und göttlichen Eingebungen. Er macht die Bahn frei…..
Das kleine Wesen mit der Schubkarre lädt die Wegbereitung auf und fährt sie an die Abschussrampe. Dort abgeladen, geht es sofort los oder hin und wieder dauert es noch einen Moment. Ganz besonders gerne fährt er mit seiner Schubkarre zur Rampe, wenn er dafür einen sehr alten, verblichen Zettel von der Holzwand nehmen darf. Dies sind oft die Meilensteine, ein Lebenstraum oder sehr schicksalshafte Begegnungen. Er freut sich für den Menschen.
Es ist aber auch schon vorgekommen, dass er für diesen alten Zettel ein zweites Mal fahren musste. Irgendetwas hat nicht geklappt oder wurde übersehen. Vielleicht hat der Mensch nicht gesehen, nicht hingehört oder einfach seine Chance verpennt. Das ist alles schon passiert…. Ein Kollege hat ihm erzählt, das manche Menschen einfach nicht verstehen können, dass ihnen so viel Glück beschert werden soll und sie nehmen das Geschenk nicht an. Lassen es einfach liegen, schauen es nicht nicht einmal an. Das machte das kleine Wesen traurig und mit jeder Sendung, wünschte er dem Menschen Mut und Freude, wobei er nie weiss, was er da auf die Abschussrampe legt.
Ein anderer, ausgesprochen neugieriger Kollege, flüsterte ihm zu: “ Das sind manchmal nur Zeitungsartikel, eine TV-Sendung, ein Gespräch zwischen Freunden oder Kollegen, ein Buch, eine Begegnung. Selbst eine Telefonnummer oder ein Blatt Papier sind wichtig! Ganz speziell und wertvoll sind die „Perlenketten“. Die Ereignisse, die sich aneinander reihen und am Ende sich 2 Menschen begegnen. Liebe entsteht – ob als Paar oder als Freunde. Das ist soo schön und am aller-aller-wertvollsten.“ schwärmt der Neugierige.
Das kleine Wesen muss los, eine neue Bestellung und er darf einen sehr alten Zettel von der Holzwand nehmen. Er liest und strahlt. Ein grosses Päckchen fährt er zur Rampe und es wird umgehend abgeschossen. Er ruft hinterher: „Lass dich finden und habt eine wundervolle Zeit!“
Liebe Erika, Deine Texte mag ich ausgesprochen gern und erwidere hiermit sehr gerne Dein Kompliment und das Versprechen auf Wiederkehr, wünsche ein schönes Wochenende und hinterlasse herzliche Grüße Ariane
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Danke schön, auf bald….und lieber Gruss
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