Wanderungen sind eine Wohltat für den Körper und die Kondition, wenn das Herz bis zu den Ohren schlägt,
die Kapazität der Lunge am Limit angekommen ist, die Schweissporen sprudeln, die Beine kaum mehr spürbar sind und der steile Weg nicht enden will.
Wanderungen lüften auch den Kopf aus, da wie zuvor beschrieben der Körper mit überleben beschäftigt ist und keine Energie für dumme Gedanken bleibt. So ist es mir bis vor ca. 5/6 Jahren ergangen. Es war oftmals eine Qual, aber was tut man nicht alles aus Liebe? Mit zunehmenden sportlichen Aktivitäten steigert sich die Kondition und mit der Zeit entsteht Freude an der Bewegung und dem Naturerlebnis. Ich musste lernen, meinen Rhythmus und mein Tempo zu finden und ihnen treu zu bleiben. Die schnellste werde ich niemals sein, weil ich Blümchen schauen muss, die Wiesen und Hänge nach Tieren absuche und ich manchmal über Pilze stolpere. Doch bin ich mal unterwegs und mein Motor läuft, wird jede Wanderung zu einer Bereicherung für meinen Körper, meinen Geist und meiner Seele. Und inzwischen gehören diese Wanderzeiten in den Bergen zu meinem Leben. Da ich eine grosse Auswahl um mich herum habe, kann ich nach Lust und Laune meine Strecke aussuchen und meine gewohnten Pfade durch Neuentdeckungen ergänzen.
In den vergangenen Jahren durfte ich an verschiedenen Orten die Tiere der Alpen entdecken und so manche Spezies konnte ich fotografieren. Meine Lieblinge sind die Murmeltiere. Den Jungtieren beim ausgelassenem Spiel zuschauen oder wie sie genüsslich in der Sonne baden, bis zu dem Moment, da der Oberpolizist pfeift. Mehrere Pfiffe bedeuten Angriff vom Boden, ein Pfiff – Angriff aus der Luft. Manchmal pfeifen sie gar nicht, weil da kommt ja nur Erika. Sind sie erst mal in ihren Löchern verschwunden, braucht es viel Geduld bis sie wieder auftauchen.
Es gibt Plätze, wie z. B. im Naturschutzgebiet Vanil Noir, an denen man Steinbockkolonien bestaunen kann. Steinböcken kann man dort sehr nah kommen, denn sie wissen um ihre Unversehrtheit. Gemsen sind extrem scheu und entsprechend schnell verschwunden. Rehe sehe ich meistens an der Autobahn. Hirsche durfte ich bisher nur im Val Müstair / Graubünden entdecken. Dazu gesellen sich all die anderen Haus- und Hof-Tiere vom Wollschwein bis zum Esel. Über jede einzelne Begegnung freue ich mich und nehme diese tierische Belohnung für manch mühsamen Weg herzlich gerne an.
Mein fauler Schweinehund könnte hier argumentieren: „all das kannst du dir im Zoo anschauen, ohne Anstrengung!“
Und ich antworte ihm: „Nein, nicht mit mir!“ Denn schon eine Weile mache ich mich auf Wanderschaft aus Liebe zu mir.
Herzlichst
Erika
Bilder sind entstanden in Sennis /Walenstadt,
Geltenhütte Lauenen, Vanil Noir, St. Antönien, Felsentor /Weggis
T O OOOO LLLL!!!!! Am meisten gefällt mir das wunderbar eingeflochtene Sätzchen:…aus Liebe zu mir…..
Toll Erika, ich ziehe den Hut vor Dir!
Sabine
Von meinem iPhone gesendet
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