Positionswechsel

Aus der Komfortzone – rauf auf die Warteliste – hinein in eine Erfahrung.

“Es kommt, wie es muss…“ war meine Antwort auf die Frage, ob ich schon eine Bestätigung für unsere Buchung bekommen hätte. Seit einigen Wochen standen wir auf der Warteliste vom 1.Winterbergfestival der Firma Bächli Sport auf der Mettmen Alp, Glarus.

Aussicht vom Berghotel Mettmen Alp 1608 m ü. M. auf Glarus Richtung Norden

Vertrautes Terrain, überschaubare Laufzeiten und Abfahrtshänge, die nicht zu extrem steil sind – meine Skitourenkomfortzone, um den lästigen Kampf mit meinem inneren Schweinehund, der auf den letzten 100 Höhenmetern auftaucht, blödsinnige Argumente findet um aufzugeben und verzweifelt nach einer Parkbank mitten am Berg Ausschau hält, zu vermeiden.

3 Tage vor Festival-Beginn: wir sind nachgerutscht und auf der Mettmen Alp dabei!

Skitouren max. 500 hm, Workshops, Skitechnik, Lawinenkunde

Skitour mit Bergführer Richi – Matzlenstock 1971 m ü M

Die 1. Skitour war für mich sowohl beim Aufstieg, als auch bei der Abfahrt eine Herausforderung. Bergführer Richi:“nur so entwickelst du dich weiter“.

„Wie bist du auf das Festival gekommen?“ – doch das wusste ich nicht mehr. Es ist mir zugefallen und mir fällt ein Satz ein, den ich vor langer Zeit gelesen habe: Zufall nennt sich Gott, wenn er anonym bleiben will. Und einem die Komfortzone unter dem Hintern weg zieht.

Das Leben führt einen oft in Situationen, in denen wir über uns hinauswachsen, es kein zurück gibt, kein aufgeben, viel zu lernen, in denen wir Ängste überwinden und über uns selbst staunen dürfen.

ein zweiter Aufstieg Richtung Sunnenberg 2220 m ü M.

Ein von Anfang bis zum Ende perfekt organisiertes Festival, mit sehr sympathischen, aufmerksamen und kompetenten Mitarbeitern, sowohl vom Veranstalter, als auch vom Hotel. TeilnehmerInnen von jung bis älter, aus den verschiedensten Kantonen und mit unterschiedlichen Konditionen und Erfahrungen beim Skitouren gehen oder Schneeschuh laufen. Alles dabei – entspannt, lustig und unkompliziert.

Zwei voll gepackte Tage, die noch lange nachwirken werden. Nicht nur in den Muskeln.

Fazit: die Komfortzone schrumpft auf Null innerhalb einer Gruppe, die dich schiebt, trägt und unterstützt. Der innere Schweinehund macht sich bemerkbar, piepst allerdings nur kurz. Und am Ausgangspunkt wieder angekommen, erfüllt einen ein ganz wunderbares, stolzes Gefühl und eine umfassende Zufriedenheit. Herzlichen Dank lieber Zufall für diese einzigartige Erfahrung.

Mettmen Alp, oberhalb Schwanden Glarus Süd, ältestes Wildtierschutzgebiet Europas http://www.mettmen-alp.ch

 

*das ist keine bezahlte Werbung.* Pure Begeisterung für ein Event, das hoffentlich jeden Winter stattfinden wird.

Über Erika

Mein Nachname ist Programm in meinem Leben. Immer in Bewegung, selten still, oft schweigend, mit offenen Augen das Leben und die Welt beobachten. Mit den Gedanken einen Schritt voraus und den Gefühlen einen Schritt hinterher. Immer öfter bewusst im Moment, häufig auf Reisen irgendwo zwischen Himmel und Erde, mit festen Boden unter den Füssen. Liebe die Berge und das Meer, brauche Bäume zum auftanken und das Meer zum loslassen. Was ich dabei erlebe, entdecke und beobachte - darüber schreibe ich.
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16 Antworten zu Positionswechsel

  1. speedhiking schreibt:

    Schöne Sache, und extrem schöne Fotos!

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  2. Arno von Rosen schreibt:

    Liebe Erika, wieder bringst du echte Wahnsinnsbilder mit, doch zu meiner Schande muss ich gestehen noch nie eine Ski-Tour gemacht zu haben. Ich bin wohl der typische Skilift-Faulenzer 😉

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  3. Petra Venners schreibt:

    Was für ein schönes Erlebnis. Es ist wahrscheinlich unvergesslich. Allein die herrlichen Fotos lassen mich schon träumen. L.G. Petra

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  4. marliesgierls schreibt:

    Liebe Erika, wie herrlich, dass Dich der „Zufall“ mit diesem tollen Wochenende beschenkt hat. Ja, für das Verlassen der Komfortzone braucht man meist einen kleinen, äußeren Anschubser. Wenn ich heute an meine Skitouren zurück denke, weiß ich gar nicht mehr, wie ich das geschafft habe. Aber das Gefühl danach, und natürlich auch dabei. Ist unbeschreiblich und unvergesslich.
    Genieße das, ganz lieben Gruß. Marlies

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  5. geniesserle schreibt:

    Liebe Erika
    die Bilder sind der Hammer und ich ziehe meinen Hut, dass Du die Herausforderung angenommen hast! … „Zufall nennt sich Gott, wenn er anonym bleiben will. Und einem die Komfortzone unter dem Hintern weg zieht.“ … dieser Satz ist so genial! und ich weiss schon jetzt, dass ich ihn im Hinterkopf behalten werde, bis ich aus meiner Komfortzone raus muss 😉
    Liebe Grüsse
    Britta

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    • Erika schreibt:

      Liebe Britta herzlichen Dank. Ich hoffe lesen zu dürfen, wenn die Komfortzone weggezogen wurde und du dabei, mit Stolz geschwellter Brust, Erfahrungsreich hervorgehst. Sonnige Grüsse Erika

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  6. wholelottarosie schreibt:

    Wow…wie schön!
    Ja, das Verlassen der Komfortzone bringt oft die schönsten, nachhaltigsten Erlebnisse und einen selbst jedes Mal ein Stückchen weiter.
    Es verändert den Blick, sortiert die Gedanken und schichtet die Wichtigkeiten um.
    Ein wunderschöner Bericht!
    Ich bin begeistert!

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    • Erika schreibt:

      Liebe Rosie von Herzen ein dickes Dankeschön. Am kommenden Wochenende verlasse ich die Komfortwohnung wieder und es wird spannend, mit etwas mulmigem Gefühl im Bauch. Du wirst darüber lesen….liebe Grüsse

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