
Seltsam still ist es! Der kühle Wind bläst mir ins Gesicht und der Himmel über mir tanzt himmelblau und dunkelgrau.
Die Natur zeigt mir all die Farben und Gerüche des Herbstes, doch die Töne einer besonderen Zeit in der Tierwelt fehlen. Bin ich zu früh oder zu spät? Mein Irrtum in der Zeit?
Nach 2 Monaten habe ich das erste Mal wieder Wanderschuhe an. In der Gewissheit, dass ich keine Wanderung verpassen werde, dass die Berge mir nicht davonlaufen, durfte ich mich in den letzten Wochen in Langsamkeit beim gehen üben. Meine 13jährige Mops-Dame bevorzugt keine holprigen und steinigen Wanderwege und locke ich sie dann doch mal auf einen, boykottiert sie bockbeinig und ich füge mich. Wir waren sehr oft am See und schauten der Welt zu, wie sich ihr Spiegelbild im Wasser verändert.

Dieser Weg hinauf und hinter ins Tal, hinein in einen ganz besonderen Wald, hinein in einen Bergkessel um dem Konzert der Hirsche zu lauschen, während meine Mops-Oma im Auto friedlich schläft, war mir sehr wichtig. Für mich!

Kein Mensch weit und breit. Kein Laut. Meine liebsten Arven, deren Macht und Robustheit auch Teil von mir sind,

die friedliche, in sich ruhende Kraft dieses Ortes erfasst auch mich. Ich nehme die Veränderung der steinernen Riesen wahr. Der letzte Winter und die Schneeschmelze haben ihr Aussehen neu gestaltet.
Ich beobachte und lausche….ich darf ihn sehen, noch bevor ich seinen Ruf hören werde.

Er ist alleine mit seinem Damen unterwegs. Kein weiterer Konkurrent. Aussergewöhnlich….


und oberhalb von den Hirschen klettert eine kleine Herde Gemsen, so nah bei den Hirschen, wie ich es zuvor auch noch nie erleben durfte.

Hier hat jeder ausreichend Platz, darf Sein, ein friedliches Miteinander und der eine schaut auch mal zum anderen, und sie schauen auch zu mir. Ich darf mit ihnen sein und geniesse es!

Als Teil der Natur bin ich am liebsten mit der Natur. Und wir überraschen einander, weil wir uns verändern und mit dem Leben mit fliessen, ohne dabei unsere Authentizität zu verlieren. Nichts ist so, wie es zuvor einmal war und kann wunderschön sein.

Ganz bei mir und voller Energie laufe ich aus dem Tal hinaus mit einem Zweig Wacholder und den bunten Ästen der Heidelbeeren.

Nach einem ausgiebigen Schläfchen kann sie leider immer noch nichts anfangen mit diesen Naturwegen. Daran wird sich nichts ändern vermute ich.